verleihen sich gegenseitig Umweltsigel. Dazu ernährt sich der Bürger ein wenig vegan und kauft laut Hersteller „fair“ gefertigte Produkte. Und schon ist zudem das Gewissen beruhigt und man hat angeblich wieder einmal mitgeholfen, die Welt zu retten. Doch in dieser Welt wurde rein, aber auch gar nichts Positives umgesetzt. Es wurde in Wirklichkeit keinerlei Verbesserung zum Guten erreicht. Denn in der selben Zeit, in der versucht wurde, die Welt zum Guten zu ändern, hat der weltweiten Bevölkerungsanstieg, der Mensch und Erde immer mehr ausbeutet, jede kleinste Verbesserung wieder zunichte gemacht.
Das ganze Handeln meiner Generation bzgl. einer Weltverbesserung geschieht also nach dem Prinzip, ein Tröpfchen Umweltschutz hier und ein Quäntchen Menschenrechte und Gutbürgertum dort. Dann ist man dabei. Und da der Horizont des Gewissens und des Bewusstseins nicht weit ausgedehnt ist und man verstandesmässig in Wirklichkeit noch strohdumm um die Entstehung und die Urschen menschlichen Leids ist, kann man sich schnell selbst beruhigen. Der Horizont möchte auch nicht zu stark expandiert werden, da dies schliesslich auch ein grösseres Unrechtsempfinden und eine höhere Einsatzbereitschaft einfordern würde. Das Motto lautet „was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss“. Von Grund auf und nachhaltig wird von den meisten meiner Generation nichts angegangen. Ein wahrer Menschenfreund und echter Kämpfer für sein eigenes Glück, das seiner Mitmenschen und seiner Nachfolgegenerationen jedoch setzt sich für die nachhaltige Lösung grundlegender Probleme ein, welche ihn jetzt, zukünftig und vorallem auch seine Kinder betreffen werden. Zu diesen Problemen zählt eben die grassierende Ursache Überbevölkerung, deren Folgen und Wirkungen ALLE anderen Problematiken auf der Erde nach sich ziehen.
Meine Generation in Deutschland schafft den Spagat, als Land einerseits drittstärkster Exporteur von Waffen auf der Welt zu sein und gleichzeitig das Leid von Millionen von durch Bürgerkriegen in bspw. Syrien verursachten Flüchtlingen zu beklagen. Berufliches und Privatleben sind schliesslich zu trennen. Das oft auf der einen Seite im Beruf ausgelöste Unheil wird deshalb für viele Menschen wieder durch die Mitarbeit in Kirche, katholischer Landjugend oder sozialen Verbänden oder Vereinen wettgemacht. Diese schizophrene Logik, dass Böses mit guten Taten aufgearbeitet werden kann und das Unheil nicht zuerst von Grund auf abgeschafft wird, ist bezeichnend für meine Generation.
Genauso verhält es sich vielfach mit der Erkenntnis vom Fortschreiten des Klimawandels. Dem Grossteil meiner Generation ist bewusst geworden, dass der Klimawandel extreme Wetterereignisse, Überflutungen, Tornados, Starkregen usw. usf. nach sich ziehen wird. Beweise sind hierfür heutzutage schon zu genüge vorhanden. Innerhalb von zehn Jahren gab es z.B. in Deutschland zwei Jahrhundertüberschwemmungen. Mehrere Zehntausende sind 2013 bei einem Taifun auf den Phillipinen ums Leben gekommen, hunderttausende obdachlos geworden. Pfingsten 2014 war das heisseste Pfingsten seit den Wetteraufzeichnungen und die daraus entstandenen Wärmegewitter in der feuchtheissen Luft waren in Nordrhein-Westfalen die verheerendsten in dem Bundesland seit Menschengedenken. Aber um sich selbst ein grünes Anlitz zu geben, wird ein Hybridauto gefahren oder für Greenpeace gespendet oder eine Umweltmesse organisiert, auf denen sich Grosskonzerne grünwaschen und sich sonst politische Bonzenparteien grün schmücken. So pflanzt auch die Industrie für neue Flächenversiegelungen als Ausgleich Bäume oder rechnet sich mit kruden Berechnungen den Kohlendioxidausstoss schön. Es ist dies eine Gesellschaft der Maskerade, des schönen Scheins und des Beschönigens, des Herauszögerns bis zum Gehtnichtmehr, des kurzfristigen Denkens, bis einen die Auswirkungen der Überbevölkerung persönlich treffen. Lippenbekenntnisse, Scheinheiligkeiten und Unehrlichkeiten vorallem zu sich selbst, sind auch heute noch klassische
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