gelegt. Die ländlich geprägte Generation meiner Grosseltern arbeitete hart im Einklang mit der Natur und sie wusste auch wofür: für die eigenen Nahrung, ein Dach über dem Kopf und das Glück ihrer Kinder.
In diese Zeit fiel auch der zweite Weltkrieg. Durch blindem Gehorsam wurde oft ohne eine Ahnung in den Krieg gezogen. Die Menschenverbrechen, die begangen wurden, sind in ihrem Ausmass abscheulichst. Die Generation war ungleich der heutigen grossteils unaufgeklärt, unbelesen und ein Widerstand wurde mit Haft, Zwangslager oder Tod bestraft. Die Anfälligkeit für Rassismus, rechtes Gedankengut war auch die Folge eines Lebens, das ohne überregionale Medien, Bildung, Nachrichten und ohne Fernseher etc. verbracht wurde. Der eigene geographische Horizont ging vielfach nur bis zur nächsten Grossstadt. Unzensierte und unabhängige Informationen, die freie Meinungsbildung fördern, waren schwer zugänglich. Es fehlten unabhängige überregionale Zeitungen und Meldungen. So wurde von zu vielen auf die Meinung von Blendern und Manipulatoren vertraut und die Gruppendynamik nahm seinen bekannten Lauf. Im Krieg und in der Anonymität liessen viele alle ihre Hemmungen fallen und so wurden schlimmste Gewaltverbrechen begangen. Die Unfähigkeit gesamthaft Widerstand zu leisten und sich nicht einem verbrecherischem Machtsystem zu beugen führten zu einem weltweiten Desaster. Doch nicht alle waren blinde Gefolgsleute. In den Städten und in den Dörfern waren viele, die ohne weite Reisen um die Menschenrechte wussten und die Oberen Gefahr ihres Lebens anprangerten, sei es auch weil sie selbst noch im ersten Weltkrieg beteiligt waren.
Die zweite und nachfolgende Generation, die ich umschreiben will, hatte ein Alter von ca. 35 Jahren in den 70er, 80er und 90er Jahren. Sie zog genauso durch den zweiten Weltkrieg die Lehren. Sie war stets darauf bedacht, nun die Werte eines friedlichen Zusammenlebens innerhalb einer Völkergemeinschaft hochzuhalten. Die nun weit verbrreitete Erkenntnis, dass Hautfarbe und ein ferner Geburtsort nicht den Charakter und die Persönlichkeit bilden, setzte sich auch in der Aussenpolitik fest. Das Vertrauen in seinen Mitmenschen der Nachbarschaft war gross, denn alle hatten gemeinsames Leid erfahren und fast jeder hatte Angehörige im Krieg verloren. So entwickelte sich das Bewusstsein um die Werte eines gerechten Lebens weiter. Die Menschen wurden über die Jahrzehnte nach dem Krieg toleranter, weltoffener, brüderlicher und hilfsbereiter.
Parallel dazu schritt in der Nachkriegsgeneration die Technisierung und Automatisierung der Arbeit und des Privathaushalts weiter voran. Staubsauger, Kühlschränke, Farbfernseher, ein eigenes Automobil und ein Eigenheim waren nun für den Mittelstand erschwinglich. Kredite für den Aufbau einer Fabrik oder eines eigenen Hauses wurden vergeben und konnten durch ehrliche Arbeit auch zurückgezahlt werden. Um materiell wieder aufrecht stehen zu können, packten alle miteinander an. Die Schäden aus dem Krieg mussten behoben werden. Zwanzig Jahre nach dem Weltkrieg war dies überwiegend geschafft und es konnte ein Wohlstand erreicht werden, der den vor dem Krieg übertraf. In dieser materiellen Absicherung konnte in der Mittelschicht grossteils auch ein heimeliches Familienleben aufgebaut werden. Während der Vater Vollzeit im Büro arbeitete, übernahm die Mutter den Haushalt, die Küche und die Erziehung der Kinder. Dies darum, da das Geld auch bei einer Halbtagsarbeit der Mutter ausreichte. Weibliche Qualitäten kamen so den Kindern und dem Mann zu Gute. Zusätzlich engagierte sich die Mutter gewöhnlich ehrenamtlich in der Dorf- oder Stadtgemeinschaft. Die Gesellschaft war in einem materiellen Aufbruch, Eigenheime oder sogar ein eigenes Haus wurden aufgebaut und es war zeitlich möglich den eigenen Kindern nachmittags bei den Hausaufgaben zu helfen. Die Familien waren im Wohlstand nicht zerrüttet, gutbürgerliche Werte wurden gepflegt und an die Kinder weitergegeben. Die Strukturen des
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